In meinem Kopf verbinde ich immer den Monat Febbraio mit Fasching. Ich weiß nicht warum…Eine von meinen ersten Erfahrungen in Österreich im Fasching war der Kinderfaschingsumzug, wo ich mit meinen verkleideten Kindern durch Griffen gegangen bin. Das haben wir in Italien nicht. Vor den Umzug habe ich mich gefragt: „Wie können die Kinder ihre costumi di Carnevale zeigen, wenn sie dicke Jacken, Handschuhe und Mützen beim Umzug tragen müssen?“. Dann war ich erleichtert, als tutti i bambini und Mütter und verschiedene Familienmitglieder ins Kulturzentrum hineingegangen sind. Meno male! Dort war es warm und die Kinder konnten sich endlich ausziehen und zusammenspielen.

Ein paar Tage vor dem Faschingsumzug haben mich die Kindergartentanten gefragt, ob ich etwas backen könnte. Ma certo! Con piacere! Es war für mich die erste Chance italienische Faschingsspezialitäten, sowie crostoli e frittelle, mitzubringen und die Leute kosten zu lassen. Crostoli sind aus einem dünnen Teig gemacht, in Streifen geschnitten, frittiert und mit Zucker bestreut. Sie sind sehr leicht und sehr zerbrechlich. Frittelle sind aus einem Teig gemacht, die sich durch das Frittieren aufblasen. Am Ende sind sie sowie kleine Kugeln (eine Art von gebackenen Mäusen). Mi piacciono molto i crostoli e anche le frittelle!

Zurück zu meiner Geschichte…Am Sonntagvormittag habe ich eine große Menge frittelle frittiert, auf einem Tableau aufgestellt und ganz stolz ins Kulturzentrum mitgebracht. Es ist mir aufgefallen, dass es auf der Theke nur Krapfen gab. Eh? Krapfen? In Italien isst man Krapfen a colazione oder con il cappuccino. Jedenfalls dauerte die Kinderfaschingsparty bis später am Nachmittag. Vor dem Heimgehen bin ich zur Theke gegangen, um mein Tableau zu holen. Überrascht entdeckte ich, dass alle frittelle noch da standen. „Perché nessuno ha mangiato le frittelle?“, habe ich mich enttäuscht gefragt. Le frittelle waren schon gut. In den Jahren hier in Austria habe ich schlussendlich gelernt, dass gli austriaci sehr vorsichtig sind, wenn sie neue Speisen kosten sollen. Sie bleiben gerne bei allem, das sie gut kennen. Aber jetzt, während den Italienischkursen nella mia cucina, sind viele Teilnehmer begeistert, wenn sie neue verdure oder formaggio kosten. Und das macht mein Glück aus.